… haben es schwer, in den Himmel zu kommen. So etwas soll Jesus gesagt haben. Hat er aber gesagt, um in den Himmel zu kommen, ist es notwendig, arm zu sein, sonst klappt’s nicht? Hat er nicht, denn das stimmt auch nicht. Doch die Schlussfolgerungen, die aus seiner Feststellung gezogen wurden, dass die Reichen es schwerer haben, sich nach innen zu wenden, weil die Möglichkeiten, mit Geld zu spielen, so ablenkend sein können, die haben dazu geführt, dass viele Menschen ihr Geld weggeworfen haben, um Jesus nachzulaufen.
Nachfolgen kann man nicht sagen, denn bis heute haben die meisten es ja nicht einmal verstanden, wovon er überhaupt sprach. Sie liefen ihm nach und bastelten einen Verein daraus. Mönche und Nonnen gaben all ihr Geld den Reichen (den Kirchenvätern, die durchaus nicht fanden, dass es schwer wäre, Himmel und Geld miteinander zu verbinden), um ein Problem loszuwerden, denn es hieß doch, dass es schwer wäre, in einen unbekannten Himmel zu gelangen, solange man sich mit Geld abgibt. Und sie beteten und waren arm… bis heute.
Wir sind arm, die allermeisten auf diesem Globus sind arme Schweine, die arbeiten müssen, um ihre Miete zu bezahlen, sofern sie überhaupt ein Dach über dem Kopf haben. Und beten, das bedeutet, die Verantwortung abzugeben.
Aber nur sich selber in die Hände seines Gottes zu geben, und es damit gut sein zu lassen, ohne den nächsten Schritt zu gehen, nämlich die Verantwortung für sein Leben zu übernehmen und zu begreifen, dass man selber aus diesem Spirit stammt, dass man selber ein Teil dessen ist, was göttlich ist, das bedeutet, sich selber zum Opfer zu machen.
Wenn ich nur zu Gott bete, damit der alles erledigt, dann fühle ich mich reichlich hilflos, denn der Kerl da oben ist nicht zu begreifen und tut nie, was er soll. Ich verstärke mein Opfergefühl. Und wenn ich mir dann noch erzählen lasse, dass es Gott gefällt, wenn ich arm bin, bin ich auch noch ein blödes Opfer.
Nein, das mit dem Armsein bedeutet nur, dass es dazumal schwer war, die allgemeine Armut mitanzusehen, während man selber vielleicht etwas mehr besaß. Und um seinem schlechten Gewissen auszuweichen, war es leichter, das Geld samt schlechtem Gewissen wegzugeben und sich von einem christlichen Orden versorgen zu lassen, damit man gerade mal eben so überleben konnte. Es bedeutete, die Eigenverantwortung völlig abzugeben.
Viel sinnvoller ist es doch zu begreifen, dass wir unser Leben so oder so selber gestalten durch das, was wir vom Leben und über uns selber glauben. Und Reichtum befreit uns sogar aus dem Opferspiel, denn eine Menge Geld bringt uns sogar dem Himmel näher, denn wie angenehm lebt es sich in einer Villa statt unter der Brücke… Wir müssen umdenken. Wir nehmen niemandem etwas weg und keiner verhungert, wenn wir reich sind. Es ist mehr als genug für alle da!