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Ich habe mich jahrelang an fast gar keinen Traum erinnert. Doch dann war der Bann gebrochen, ich wachte jeden Morgen im vollen Bewusstsein meines letzten Traumes auf. So auch eines Morgens, ich fand diesen Traum bemerkenswert, weil das, worum es eigentlich geht, in einem einzigen Namen festgemacht war. Seltsam, auf welchen Wegen die Seele mir dass, was ich wissen sollte, mitteilt. (Da erzähle noch einer, Träume wären Schäume!)

In der Nacht war ich Sekretärin. Ich hatte ein sehr aufgeräumtes Büro, und meine einzige Tätigkeit bestand darin, es noch weiter aufzuräumen. Ich erinnere die überaus ordentlichen Schränke, in denen alles sehr übersichtlich und exakt gestapelt drin lag. Und außen herum lag oder stand nichts, außer dass ich etwas am Schrank neben der Tür, die zu einem anderen Raum führte, liegen sah, es wegnahm und etwas anderes dahin legte. Dann schob ich es mit dem Fuß in die rechte Position. Dann kam jemand, ich sollte eine Fotokopie von einem übergroßen Bogen mit einem Plan darauf machen, der nicht ganz auf die Fläche des Fotokopierers passte. Ich versuchte, es so hinzulegen, dass nur die Ränder gleichmäßig abgeschnitten waren, das Eigentliche aber alles drauf war. Dann brachte ich es einem Mann und fragte, ob es so in Ordnung wäre. (Inzwischen waren es zwei Bogen geworden, die zusammen ein Ganzes ergaben, abgesehen von der Kopiervorlage, die ich gar nicht mehr sah.)

Untitled 3

Dann kam jemand, ein Schwarzer, sehr groß, der beugte sich zu mir runter und sagte mir eindringlich einen Namen: Frank Warden. Jedenfalls wusste ich nicht recht, was er meinte, und als ich in mein Büro zurückging, stand da ein Mann, der wartete. Es war dieser Frank Warden. Ich fragte ihn, zu wem er denn wollte… aber diese Stelle war undeutlich, sagte er jetzt etwas, das ich nicht verstand, oder sagte er gar nichts? Jedenfalls wusste ich immer noch nicht, was er wollte. Allerdings, das merkte ich erst beim Aufschreiben, war völlig klar und ganz selbstverständlich, dass er Englisch sprach (falls er je was gesagte hatte).

Dann stand ich neben Helga, einer früheren Arbeitskollegin, und ich fragte sie. Früher war das schön, immer wenn man mit irgendetwas nicht zurecht kam, war jemand da, der die Sache in die Hand nahm. Auf diese Hilfe hoffte ich jetzt. Ich fragte also, ob Helga den nicht mal fragen könnte, wohin der wollte, oder mit wem er sich treffen wollte. Der Typ machte mich nervös, einfach deshalb, weil er herum stand, auf und ab ging, und ich mich irgendwie verantwortlich fühlte, aber nicht wusste, was ich mit ihm machen sollte.

Was mir an dem Traum besonders auffiel: Als ich wach wurde, war der Name noch einmal sehr deutlich in meinem Bewusstsein, fast so, als hätte es irgend eine besondere Bewandtnis damit. Frank Warden…
Dann endlich kam ich drauf, mal nach dem Namen zu googeln. Zwar brachte das nichts weiter, als auch mal auszuprobieren, ob der Name vielleicht im Englischen eine Bedeutung hätte. Und richtig, die hat er…

frank = frei, freimütig, offen
Und warden bedeutet Wärter, Wächter, Aufseher

Bei dem Wächter handelte es sich um einen Aspekt von mir, der immer aufpasste, dass ich es mir im Leben nicht zu leicht machte. Offenbar war er jetzt frei(gelassen). Er hinderte mich nicht mehr daran, es mir leicht zu machen. Aber er stand da herum und hatte nichts mehr zu tun. Und ich auch nicht, denn Arbeit gibt es keine in diesem super aufgeräumten Büro – und ebenso in meinem Leben. Es gibt nichts mehr zu tun, welch seltsames Gefühl!

Die Fotokopie war ein Plan gewesen, ein Plan für das menschliche Leben und einer für das Göttliche Leben, was erst dann ein Ganzes ergibt, wenn beides zusammengefügt wird…