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Der Mensch möchte so gern etwas Besonderes sein. Dem zugrunde liegt das Gefühl, dass ihm etwas fehlt, etwas, was er vielleicht einst besessen, aber dann verloren hat. Es ist dies die Sehnsucht nach der Vollständigkeit aller seiner Anteile. Wir haben uns scheinbar von uns selber getrennt, als wir in die Materie hinabgestiegen sind (was bedeutet, dass ein Teil von dem, was wir sind, seine energetische Schwingung soweit abgesenkt hat, dass sie sich mit einem materiellen Körper verbinden konnte. Und dann haben wir den „Vorhang“ zugezogen, so dass wir vergessen haben, dass wir keineswegs nur der Körper hier auf Erden sind. Wir erinnern uns nicht mehr, dass wir geistige Wesen sind, die ins Vergessen abgetaucht sind, um bestimmte Erfahrungen zu machen.

Die Sehnsucht nach dem Gefühl der Vollständigkeit und Ganzheit bleibt. Und die versuchen wir zu stillen, indem wir nach einem Partner suchen, nach jemanden, der den fehlenden Anteil verkörpern soll. Wir wollen vom anderen geliebt werden, weil wir uns selber nicht mehr lieben können, da wir uns ja so unvollkommen, so unvollständig und unwert fühlen, weil wir irgend etwas gemacht haben, dass uns dieses Gefühl, an das wir uns auf tiefster Ebene erinnern, und das wir einst besessen hatten, entglitten ist. Wir suchen nach Liebe bei anderen Menschen.


Book of Love – Faces of Shaumbra

Für wenigstens einen anderen wollen wir etwas Besonders sein. Wir wollen uns im Glanz der strahlenden Augen des anderen sonnen, wenn der uns mit der Liebe ansieht, die wir selber ja nicht mehr zu haben glauben.

Und weil der Partner ja ebenfalls ein Suchender ist, der nehmen will und fürchtet, nichts zu geben zu haben, klappt das meist nicht oder nur sehr unvollkommen. Im Laufe der Zeit nimmt das in einer Partnerschaft ab, was zu Anfang Liebe gewesen sein sollte. Wir begnügen uns mit Geborgenheit oder Sicherheit, Gesellschaft und was immer wir sonst an Ersatz finden mögen, das uns davon abhält, uns einsam zu fühlen. Andererseits versuchen wir auch, den Partner zu besitzen. Wir halten die Hand auf ihn, kein anderer darf ihm zu nahe kommen oder gar das von ihm erwarten, was wir selber ja auch nicht von ihm bekommen können: Liebe.

In unserer Gesellschaft herrscht Monogamie (wenigstens offiziell). Wir verheiraten uns, und das ist so gut wie ein Kauf, es bedeutet Besitz. Wenn entdeckt wird, dass der Partner fremd geht, fühlen wir uns schwer verletzt und lassen uns scheiden. Es dauert lange, bis solche Wunden verheilt sind.

Aber das muss so gar nicht sein. In der Dualität gibt es zu allem ein Gegenteil, es gibt also einen Sieger und auf der anderen Seite sind alle anderen Verlierer. Jeder möchte gern der Sieger sein, der vom Partner geliebt wird und alle anderen dürfen nicht geliebt werden. Wir glauben, wir haben so einen Anspruch auf Ausschließlichkeit auf den anderen. Doch wenn wir ihn wirklich lieben, dann wollen wir doch auch, dass es ihm gut geht, und wenn das bedeutet, dass er andere Partner(innen) braucht… dann müssten wir es ihm/ihr doch zugestehen. Statt dessen fühlen wir uns verletzt und klein, weil ja offenkundig wird, dass wir es nicht sind, die den Partner zufriedenstellen und glücklich machen können.

Wenn wir uns dafür entscheiden, die Dualität als Prinzip fallenzulassen, dann gibt es dieses Entweder/Oder nicht mehr. Es verändert sich in ein sowohl/als auch. Wir können verheiratet sein und den Ehegatten auch mit anderen Partnern glücklich sein lassen, ohne uns klein und wertlos zu fühlen. Eigentlich ist das ja auch ein viel zu großer Anspruch, den wir da an uns selber haben. Wir können uns selber nicht die Liebe geben, die wir suchen, aber wir wollen genau dies einem anderen geben? Wie sollte das wohl funktionieren? Ich kann doch nur geben, was ich auch habe!

Es ist nicht Liebe, die wir für einen anderen Menschen empfinden, wenn das bedeutet, dass wir etwas Bestimmtes von ihm erwarten. Das wäre ein Geschäft. Wahre Liebe ist bedingungslos und frei. Sie verströmt sich über alles, was ist. Solange wir irgendeinen anderen Menschen, einen Nachbarn, Kollegen, Chef oder die Schwiegermutter nicht leiden können, solange ist klar, dass wir noch keine bedingungslose Liebe empfinden, denn wenn es so wäre, dann würden wir auch die böse Schwiegermutter lieben, egal, was sie tut oder lässt. Liebe kann nicht den einen meinen und den anderen ausschließen, sie ist nicht zielgerichtet und erwartet nichts. Sie ist einfach. Wir fühlen sie in unserem Herzen, in allem, was wir tun, sie ist wie eine Wolke um uns herum und trifft auf alles und jeden, der in der Nähe dieser Liebeswolke ist. Aber vor allem anderen ist sie erst einmal in unserem Herz, also IN UNS. Wenn wir keine Liebe für uns selber empfinden können, dann wird es Zeit, einmal bewusst zu wählen, DASS wir sie empfinden wollen und dann zu beginnen, uns selber mit der gleichen Sensibilität und Achtung zu behandeln, die wir einem anderen Liebespartner entgegenzubringen bereit sind.

VOR ALLEN UND ALLEM ANDEREN BIST DU ES, DER DICH LIEBEN KÖNNEN MUSS!